Rieger Orgel
Die Orgel der St. Martinskirche wurde 1987 durch die Vorarlberger Orgelbaufirma Rieger erbaut. Auf drei Manuale und Pedale verteilt finden sich 39 klingende Register.
Insgesamt 2814 Pfeifen aus Metall oder Holz erzeugen den strahlenden, vielfältigen Klang der Orgel.
Disposition
Pedal
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Hauptwerk
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Schwellwerk
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Rückpositiv
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Koppeln : I-P, II-P, III-P, III-II, I-II, III-I
Spieltraktur und Koppeln mechanisch
Registertraktur elektrisch
Setzeranlage mit 1000 Setzern (2007 nachgerüstet)
Strahlende Mixturen, kräftige Zungenregister, singende Prinzipale, sanfte Flötenregister, vielfältige Farbregister, eine fundamentale Basis mit 32´ im Pedal, all das sind charakteristische Merkmale der Rieger-Orgel in der St. Martinskirche Wangen.
Ihr gravitätischer Gesamtklang atmet den Geist der französischen Romantik, ohne ihre deutsche Sprache zu verleugnen.
So farbig wie ihr Klang ist auch ihr Äußeres: Farbgebung und Formelemente des neogotischen Hochaltars wurden übernommen, einschließlich der reichen Blattvergoldung.
Seit ihrer Einweihung im Jahre 1987 kommen Jahr für Jahr namhafte Gastorganisten aus der ganzen Welt nach Wangen, um auf dem weithin bekannten Instrument im Rahmen der Internationalen Sommerkonzerte zu konzertieren.
Aktualisierung im Mai 2022
Orgelrenovierung und neuer Spieltisch
Nach den erfolgreichen Renovierungsarbeiten im Inneren der St. Martinskirche 2020 und 2021 konnte nun die längst überfällige Überholung der Orgel angegangen werden.
Neu gebaute Orgeln sollten im Normalfall nach 20 bis spätestens 25 Jahren ausgereinigt und technisch gewartet werden. In unserem Fall stand jedoch schon vor Jahren die Renovierung der Kirche im Raum, was eine Ausreinigung der Orgel vor Beginn dieser Maßnahmen unsinnig gemacht hätte.
Das 1987 eingeweihte Instrument ist nun also in seinem 35. Lebensjahr grundlegend überholt worden und erklingt in technisch perfektem Zustand seitdem wieder in Gottesdiensten und zukünftigen Konzerten.
Die Orgel wurde im Rahmen der technischen Arbeiten quasi komplett ausgebaut. Sämtliche Pfeifen – es sind über 3500 an der Zahl- wurden gereinigt, nach Bedarf repariert, nachintoniert und frisch gestimmt. Veraltete und störanfällige Elektrik wurde ausgebaut und erneuert.
Zusätzlich wurden in die rein mechanische Spieltraktur der Orgel Elektromagneten für jede Taste eingebaut. Dies macht die Ansteuerung der Pfeifen von einem Fernspieltisch aus möglich.
Hierfür wurde ein neuer, ästhetisch sehr wertvoll gestalteter Spieltisch gebaut, der unten im Kirchenschiff steht und auf einem fahrbaren Gestell je nach Anlass verschoben und platziert werden kann.
Geistliche Abendmusiken, Chorkonzerte, Orgelkonzerte, all das ist von nun an unter Verwendung der großen Hauptorgel von unten aus möglich.
Erstmalig hört der Organist das Instrument vom Raum aus. Die klangliche Kontrolle war von der Empore aus oft schwierig bis unmöglich, da der Spieler unmittelbar vor den Pfeifen sitzt und diese sehr unausgewogen wahrnimmt.
Die bestehende Orgel, samt ihrem obenstehenden Spieltisch, bleibt unverändert das in sich geschlossene Instrument und Ensemble. Bei dem neu gebauten Fernspieltisch handelt es sich um eine zusätzliche Komponente, die die Möglichkeiten aber immens erweitert.
Durch die große finanzielle Unterstützung des Fördervereins St. Martin e. V., der Mayer-Keckeisen-Stiftung, der Bürgerstiftung Ravensburg und zahlreicher privater Spender und Sponsoren wurde diese Anschaffung ermöglicht.
Der Firma Maier Orgelbau aus Hergensweiler sei für die qualitativ hochwertige Arbeit gedankt.